Sunday, October 23, 2005

 

Eastern State Penitentiary

Am Sonntag vor zwei Wochen ging ein Wunsch von mir in Erfüllung. Endlich habe ich ein Gefängnis von innen gesehen. Es war zwar kein Tag der offenen Tür in einem richtigen Gefängnis, aber immerhin ein Museum des ersten Zuchthauses der Welt. Das steht, wie so viele erste Dinge von irgendwas, in Philadelphia. Zur Zeit der Erbauung, wurden Gefangene in überfüllte Zellen gesteckt und der Zweck eines Gefängnisses war die Bestrafung und das Wegsperren der Übeltäter zum Schutz der Bevölkerung. Die Quäker unter William Penn hatten eine andere Vorstellung, wie Gefangene behandelt werden sollten. Sie glaubten, dass jeder Mensch sich zum Guten wenden kann, wenn er nur die Chance bekommt, in sich zu gehen und über seine Tat nachzudenken. Die Gefangenen im Eastern State Penitentiary wurden verhüllt in die Zellen geführt, um sie so vor der Öffentlichkeit zu schützen, und mit einer Bibel versehen, über die gesamte Haftzeit in Einzelhaft gesperrt. Dass Einige dort durchdrehten, kann man sich gut vorstellen. Es gab jedoch während der gesamten Betriebszeit des Gefängnisses, verhältnismäßig wenige Ausbruchversuche. Von den rund 140 Ausbrüchen hat es auch nur eine Person geschafft, den Rest des Lebens in Freiheit zu verbringen. Er müsste jetzt 105 Jahre alt sein und wer ihn auf der Straße trifft, soll 911 anrufen.

Das Gefängnis ist sternförmig angelegt. So konnten 10 Zellentrakte von nur einer Person vom Zentrum aus bewacht werden. Dort lag auch die sehr geschmackvoll eingerichtete Zelle von Al Capone. Der spektakulärste Ausbruch geschah durch einen Tunnel, der in monatelanger Arbeit von der Zelle des Insassen, unter der tief reichenden Mauer hindurch, hinaus auf die 22te Strasse gebuddelt wurde.

Am Ende des Museum gab es noch eine Ausstellung über die verschiedenen Arten von Gefängnissen auf der ganzen Welt. Viele wurden nach dem Vorbild des Eastern State Penitentiary erbaut.


Comments: Post a Comment

<< Home

This page is powered by Blogger. Isn't yours?