Tuesday, September 20, 2005

 

Welch gute Erfindung!

Mir wurde heute von einer so genannten „Rejection number“ erzählt. Lernt man jemanden kennen, der nicht so toll ist, dass man ihm die eigene Nummer geben möchte, aber eigentlich doch ganz nett ist, so dass man ihn nicht verletzen möchte, gibt man ihm einfach diese Nummer. Ruft derjenige dann dort an, hört er eine Bandansage, dass die Person, von der er die Nummer bekommen hat, nicht von ihm angerufen werden möchte. Sicher ist das auch verletzend, aber so ist man wenigstens nicht direkt vor Ort.

Diese Nummern gibt es für viele Städte in den USA. Für Philadelphia jedoch mit dem Vermerk, dass sie meistens besetzt ist, da wohl zu viele Neugierige diese Nummer ausprobieren.


Monday, September 19, 2005

 

Night life


Am Samstag gab es ein Festival in China Town von Philadelphia. Halb sieben machten wir uns auf den Weg, um einen Freund aus Center City abzuholen und liefen die 3 Blocks von seinem Appartment bis zur China Town in der 10ten Strasse. Es wurde chinesische Musik gespielt und die einzelnen Instrumente vorgestellt. Wir hatten uns allerdings etwas mehr unter dem Festival vorgestellt und hofften auf Essbuden oder Getränkestände. Die gab es leider nicht, aber wir kamen in den Genuss ein chinesisches Szenegetränk zu probieren: „Bubble-Tea“, Tee mit Blasen. Die Blasen sind schwarze Kugeln aus etwas ähnlichem wie Weingummi. Man benötigt einen breiten Strohhalm um den Tee zu trinken und zwischendurch kann man die Kugeln zerkauen. Wir waren davon ausgegangen, dass der Barkeeper weiß, was wir haben wollen und haben ihn ziemlich auf die Geduldsprobe gestellt, als wir sagten, dass wir alle Bubbles in unseren Tee haben wollten, nachdem er schon angefangen hatte, unsere Tees zu mixen. Er musste also noch einmal von vorne beginnen. Zum Glück hat er dann nicht mehr mitbekommen, dass uns das Zeug überhaupt nicht schmeckte und fast alle nur den Tee tranken und die Bubbles wegschmissen.

Nach diesem „Genuss“ aßen wir in einem Vietnamesischen Restaurant zu Abend und machten uns dann zurück zur University City, wo eine coole Party an der UPenn auf uns wartete.


Sunday, September 18, 2005

 

Das Essen / American Food

Diese Woche habe ich fast nur mit Essen zugebracht. Zeit also, etwas über die amerikanische Küche zu schreiben. Eine Kollegin brachte einen Abschiedskuchen für Susanne, meine Vorgängerin, mit auf Arbeit. Er war groß, schokoladig, bunt, mit viel Zuckerguss drumherum und, wie so vieles in den USA, ohne Fett. Es gibt hier sogar Eier ohne Fett. Unglaublich! Ich werde das Rezept natürlich mitbringen und zu Hause nachbacken. Susanne hatte außerdem noch Donuts mitgebracht. Bei Dunkin’ Donut gibt es nicht nur Donuts in allen möglichen Ausführungen, sondern auch Pfannkuchenähnliches Gebäck mit Mamelade oder auch mit Pudding gefüllt.

Am Dienstag waren wir bei einem Kollegen zum BBQ eingeladen. Es war die Abschiedsfeier für Susanne. Es gab zuerst eine leckere Vorspeise mit Baguette und einem Artischocken-Krabben-Dip. Auch dieses Rezept werde ich mitbringen. Danach natürlich Cheeseburger und Brats, dazu Bohnen und Mais. Very American! Und es war richtig lecker. Die Brats habe ich nicht probiert. Ich hatte mir darunter eine Thüringer Bratwurst vorgestellt, aber das kam dem nicht einmal nahe. Ich bin ja sowieso schon ein richtiger Burger-Fan geworden, was ich vorher nie gedacht hätte. Aber so ungesund sind sie ja auch gar nicht. Im Gegensatz zu denen, die wir von McDonalds kennen, haben die Burger hier frischen Salat und Tomate im Brötchen. Im Restaurant sind die Burger natürlich noch viel größer als sie so schon sind. Meine Lieblingssorte dort ist der Buffalo-Chicken- Burger. Sehr scharf für meine Verhältnisse!

Zu Mittag esse ich am liebsten Hoagies. Das sind Sandwiches, in anderen Gegenden heißen sie auch Sub’s, mit Käse und Schinken oder frischen Thunfisch-Salat oder Hühnchen-Salat. Die kleinsten sind 6 inches lang, die ich meistens nie ganz schaffe.

In der ganzen Stadt sieht man Food-Trucks an der Strasse sehen. Diese sehen eigentlich nicht sehr vertrauenswürdig aus, aber mir wurde versichert, man kann dort beruhigt essen. Es wird dort alles angeboten. Von Frühstück über Hotdog, Sandwiches und alle internationalen Spezialitäten.

Am Donnerstag waren wir, nach 4 Wochen wurde es auch höchste Zeit dafür, Philly-Cheese Steak essen. Diese gibt es an jeder Ecke. Aber wir waren bei Jim’s Steak. Dieser steht in harter Konkurrenz mit Geno’s, denn beide behaupten, die besten Cheese-Steaks zu haben. Wir hatten richtig Glück, denn im Laden herrschte vollkommene Leere. Als wir eine Woche zuvor am Samstag vorbei liefen, reichte die Schlange bis raus auf die Strasse. Ein Philly-Cheese Steak besteht aus einem Brötchen, wahlweise American-, Swiss-, oder Flüssigkäse, klein gehacktes Steak, Zwiebel und wenn man möchte dazu noch Paprika oder Pilze. Der Geschmack hat mich ziemlich an Rostbrätchen erinnert, was aber sicherlich an den vielen Zwiebeln lag. Natürlich haben wir Fotos gemacht.

Trotz, oder vielleicht auch wegen der ganzen Auswahl, esse ich dennoch meistens Käsebrot. Sogar häufiger als zu Hause. Ich nehme mir zwar oft vor, etwas Leckeres im Supermarkt oder an einem der Food-Trucks zu holen, aber die Auswahl ist meist so groß, dass ich vollkommen überfordert bin und doch wieder „nur“ Brot in den Einkaufskorb lege.


 

Gettysburg


Ich habe ja noch gar nichts über das letzte Wochenende geschrieben. Wir mieteten uns ein Auto, natürlich eines der kleinsten, und wurden in die wohl höchste Klasse hoch gestuft. Wir hatten einen Chevrolet Trailblazer und ich wurde erst einmal ganz blass als ich vor dem riesigen Auto stand, das ich die nächsten Stunden fahren sollte. Nach der ersten unbeabsichtigten Vollbremsung mit der ungewohnten Automatik-Schaltung hatte ich mich aber schnell daran gewöhnt und die Fahrt Richtung Gettysburg konnte beginnen. Zu unserem Ziel waren es ungefähr 2 ½ Stunden Fahrt, die hier viel entspannter sind, als in Deutschland. Es gibt keine Drängler, was vielleicht auch daran liegt, dass trotz Verbot in Pennsylvania alle auch rechts überholen.

In Gettysburg angekommen fanden wir auch gleich das Besucherzentrum, kauften eine CD, die uns auf der Tour über das berühmte Schlachtfeld des amerikanischen Bürgerkrieges begleiten sollte, und nach einer Stärkung bei Burger King konnte es losgehen. Man fährt mit 15 mph durch den gepflegten Park, vorbei an Statuen, Gedenksteinen und Aussichtstürmen. Von der CD hört man Geschichten über wichtige Ereignisse der 3-tägigen Schlacht und kann aussteigen wo immer man möchte, um Fotos zu schießen, Soldaten beim Gewehre putzen zuzusehen oder einfach nur die Aussicht von einem Berg zu genießen.

Auf dem Rückweg fuhren wir durch Lancaster und weiter nach Dutch County. Mit Dutch sind hier nicht etwa die Holländer gemeint sondern es stammt von dem Wort Deutsch und bezeichnet die Gegend der Amische. Sie kamen ursprünglich aus Deutschland und haben, manche mehr, manche weniger, seit dieser Zeit keinen technischen Fortschritt an sich heran gelassen. In manchen Gegenden wird sogar noch Deutsch als einzige Sprache in der Schule gelehrt. Leider wurde es schon dunkel, als wir dort ankamen. Wir hätten gern noch nach einer idyllischen Farm mit Kutsche davor gesucht, um ein Foto zu schießen. Wir sahen jedoch viele der schwarzen Kutschen auf der Strasse und Leute darin in schwarzen Sachen und breitem Hut auf. Sie störte es überhaupt nicht, dass sich hinter ihnen ein langer Stau bildete. Wir hätten gern gewusst, wohin Amische an einem Samstagabend so hingehen.


Monday, September 05, 2005

 

Der Strand / The Beach


Heute fuhren wir nach Cape May. Das liegt im Süden New Jerseys und hat nach Meinung Vieler den schönsten Strand eben jenes Bundesstaates. Der Weg dorthin war jedoch erst einmal etwas beschwerlich. Wir fuhren mit dem Auto, doch die Beschilderung hier in den USA ist keinesfalls mit der in Deutschland zu vergleichen. Hat man Glück ist gleich die richtige Richtung ausgeschildert. Falls nicht, und man fährt an der Abfahrt vorbei, kann man nur darauf hoffen, dass von der anderen Seite her ein entsprechendes Schild auftaucht. Wir hatten uns heute ungefähr 3mal verfahren und haben den Weg eher mit viel Glück als mit gesundem Menschenverstand gefunden. Und das trotz doppelter Unterstützung von GoogleMaps und Mapquest.

Wir kamen aber letztendlich aber doch in der niedlichen Kleinstadt an und rannten zuallererst ins Wasser. Das war das erste Mal, dass ich den Ozean sah! Das Wasser war überhaupt nicht kalt, wie ich fand. Diese Meinung teilten die Anderen jedoch nicht. Später am Nachmittag sahen wir sogar Delphine!

Gegen Abend fuhren wir noch in die Innenstadt und landeten in einer niedlichen Fußgängerzone mit kleinen Geschäften und vielen Touristen. Wir vergaßen alle die Zeit bei Schlendern, Stöbern und Eis essen und fanden später einen teuren Strafzettel an unserer Windschutzscheibe. Das war jedoch nicht die erste Gesetzesüberschreitung an diesem Tag: Auf dem Rückweg fuhren wir an eine Tankstelle und unser Fahrer stieg aus, um ganz wie gewohnt, zu tanken. Sofort kamen die Tankwarte auf ihn zu und erklärten ihm, es verstößt gegen das Gesetz in New Jersey, dass man selbst tankt. An allen Tankstellen wird man bedient. So unterschiedlich kann es also sein, in benachbarten Bundesstaaten.

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Soon also in English!


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