Saturday, October 29, 2005

 

Ein Wochenende im IHouse


Das letzte Wochenende verbrachten wir ausnahmsweise mal im IHouse. Für Freitagabend war Vorglühen und anschließend ein Abstecher ins Loies geplant. Als wir zu der Party in der Houselobby auf meiner Etage kamen, waren alle schon gut dabei… mit Wodka-Ahoi! Alle waren total verrückt danach, dank einer Deutschen, die schon 1 Jahr auf meinem Flur wohnt und unseren Lieblingsdrink dort schon vor langer Zeit eingeführt hat. Des Weiteren gab es Drinks wie Kamikaze, Guinness mit Baileys und sonstige gewagte Mischungen. Manch einer schaffte es gar nicht mehr, aus dem Haus zu treten.

Das Loies war brechend voll, die Tanzfläche noch viel mehr. Kein Wunder, denn von der Musik bin ich, seit ich hier bin, noch in keinem Club enttäuscht worden. Überall hat man aber das Problem, dass Amerikaner überhaupt nicht von einem ablassen können. Eine andere Person freundlich anlächeln und Hallo sagen, wie man es auf der Strasse macht, darf man in einem Club N I E machen, es sei denn man will die nächste Nacht mit dieser Person verbringen. Das IHouse hat da eine ganz eigene Strategie entwickelt: Alle tanzen so dicht an dicht, dass niemand mehr auf die Idee kommt, sich an einem zu vergreifen. Besser man tanzt mit jemand, den man kennt, als das man nicht weiß, wo die Hand herkommt, die einen da berührt.

Am Samstagabend waren wir von zwei Freunden zum Fastenbrechen in einer Moschee eingeladen. Die beiden sind Moslems, einer aus Pakistan, der andere aus dem Tschad, und zumindest einer der beiden betreibt das Fasten sehr strikt. Die Moschee lag mitten im Wald und war ein großes Gelände mit Park, Gebetsräumen und einer Turnhalle. In der Turnhalle fand dann das Abendessen statt. Frauen und Männer mussten sich in getrennte Schlangen stellen, essen konnten sie aber gemeinsam, wenn sie das wollten. Wir waren trotzdem einer der wenigen gemischten Tische. Obwohl uns anzusehen war, dass wir nicht zum Islam gehörten (schon allein daran, dass wir auch die linke Hand zum Essen benutzten) waren alle sehr freundlich und interessiert, warum wir hierher kamen. Solche Essen gibt es jeden Abend während des Ramadan. Sie sind kostenlos und die Menschen treffen sich, um gemeinsam zu essen und zu erzählen. Nach dem Essen fuhren wir nach Manayunk, ein sehr niedlicher Stadtteil von Philadelphia mit vielen kleinen Bars. Wir waren froh, gleich einen Parkplatz gefunden zu haben, sahen jedoch dann, dass wir im vorübergehenden Parkverbot standen. Kurzerhand nahm unser Fahrer die Schilder, die lediglich an einen Baum gebunden waren, ab. Eines davon hängt nun in meinem Zimmer.

Am Sonntag machten Dennis und ich bei strahlendem Sonnenschein einen Einkaufsbummel und danach eine Fototour durchs IHouse. Fotos folgen bald!

So verging das Wochenende mal wieder rasend schnell. Diese Woche stehen zwei Halloweenpartys an. Man darf also gespannt sein!


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